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Zahnschmelzdefekte beim Kind: Problem Kreidezähne

Kreidezähne sind ein immer häufiger auftretendes Phänomen, das vielen Eltern nicht bekannt ist. Dabei handelt es sich nicht nur um eine ästhetische Unannehmlichkeit. Dieser Zahnschmelzdefekt bei Kindern kann Probleme mit der Mundgesundheit verursachen, da die betroffenen Zähne anfälliger für Karies sind. Aber woher können Sie wissen, ob Ihr Kind unter einem Zahnschmelzdefekt leidet, was die Symptome sind und, was noch wichtiger ist, wie Sie Kreidezähne behandeln können? Darüber werden wir in diesem Artikel sprechen.

Was sind Kreidezähne?

Bei Kreidezähnen handelt es sich um eine Hypomineralisation des Zahnschmelzes, die die Zähne anfälliger für Karies macht. Die betroffenen Zähne neigen dazu leicht zu frakturieren und zu brechen, ob sie nun von Karies betroffen sind oder nicht. Weiterhin auffällig an Kreidezähnen ist, dass sie sehr stark empfindlich auf äußere Reize wie Temperaturschwankungen und/oder mechanische Reize z.B. durch das Zähneputzen reagieren können. Daher sind betroffene Kinder oftmals beim Essen kalter Speisen, wie z.B. Eis eingeschränkt und haben Probleme bei der Zahnpflege, wodurch wiederum schneller Karies entsteht. Optisch zeichnen sie sich durch das Vorhandensein von kreideweißen bis cremefarbenen oder gelblichen Verfärbungen aus, die nicht nur die Ästhetik beeinträchtigen. Vielmehr ist der Zahnschmelz betroffener Zähne deutlich weicher und weniger robust als gesunder Schmelz.

Wie häufig ist dieser Zahnschmelzdefekt bei Kindern?

Schätzungsweise eines von sechs Kindern ist von Kreidezähnen betroffen. Meist sind erst die bleibenden Zähne betroffen, die im Alter von sechs oder sieben Jahren durchbrechen. Hier kann es ohne eine adäquate Behandlung schließlich zu Zahnverlust kommen.

Gibt es verschiedene Arten von Zahnschmelzdefekten beim Kind?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Zahnschmelzdefekten bei Kindern, die wir im Folgenden genauer unterscheiden wollen.

MIH: Wenn die bleibenden Zähne schwächeln

Beide Formen von Kreidezähnen betreffen den Zahnschmelz, also die äußerste Schicht der Zähne. Dabei ist der Zahnschmelz weicher als gewöhnlich, sodass diese Zähne anfälliger für Empfindlichkeit und Karies sind. Am häufigsten sind die Molaren, also die Backenzähne, und die Schneidezähne betroffen. Man spricht deshalb von MIH, kurz für Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Hierbei sind die Milchzähne noch intakt, die bleibenden Zähne zeigen dann teilweise den Zahnschmelzdefekt.

MMH: Wenn der Zahnschmelzdefekt schon den Milchzahn betrifft

Manchmal kann es sein, dass schon die hinteren Milchzähne betroffen sind. Dieser Zahnschmelzdefekt am Milchzahn wird als Milchmolaren-Hypomineralisation (MMH) bezeichnet. Eine MMH im Milchgebiss kann der Vorreiter für eine MIH im bleibenden Gebiss sein.

Zahnschmelzdefekt Kind beim Zahnarzt

Kreidezähne: Welche Ursachen gibt es?

Der Zahnschmelz bildet sich bereits im Mutterleib, aber auch noch in den ersten Lebensjahren des Menschen. Während dieses Zeitraums reagieren die Zellen, die den Zahnschmelz produzieren, äußerst empfindlich auf umweltbedingte, physiologische oder biochemische Veränderungen im Körper der schwangeren Mutter oder des Kindes. Sie stellen eine Art Störung während der Bildung des Zahnschmelzes dar, die zu einer veränderten Schmelzstruktur der Zähne führt.

Umweltfaktoren spielen vermutlich eine Rolle

Kreidezähne  können entweder auf erbliche oder auf umweltbedingte Faktoren zurückzuführen sein. Welche Rolle der Einfluss von Umweltfaktoren spielt, ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass diese zumindest teilweise eine tragende Rolle bei der Entstehung von Kreidezähnen spielen. Als mögliche Auslöser werden unter anderem Weichmacher aus Kunststoffen und Hormone aus Nahrung und Trinkwasser diskutiert.

Lässt sich Kreidezähnen vorbeugen?

Eine gezielte Vorbeugung gegen Kreidezähne ist derzeit sehr schwierig. Solange die Ursachen nicht eindeutig belegt sind, können keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung empfohlen werden. Je früher die MIH erkannt und behandelt wird, desto besser. Unabhängig davon wird natürlich das richtige Zähneputzen bei Babys schon ab dem ersten Milchzahn empfohlen.

Was können Eltern tun, um Zahnschmelzdefekte beim Kind frühzeitig zu erkennen?

Sobald alle Milchzähne da sind, sollten Sie frühzeitig einen Vorsorgetermin beim Zahnarzt vereinbaren. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt ermöglichen es, auftretende Zahnschmelzdefekte beim Kind frühzeitig zu erkennen und die Zähne vor Schäden zu schützen. Dazu können die Zähne beispielsweise versiegelt werden.

MIH Symptome

Der Schweregrad der MIH ist bei jedem Kind sehr unterschiedlich. Betroffene Zähne können Verfärbungen aufweisen. Es kann zu Schmerzen und erhöhter Empfindlichkeit beim Zähneputzen kommen. Eventuell erscheinen die Zähne sogar weich oder brüchig. MIH wird normalerweise im Alter von 6 bis 7 Jahren festgestellt, wenn die bleibenden Molaren und Vorderzähne nach und nach durchbrechen. Beim Zahnarzt können Ihnen Fragen zur medizinischen Vorgeschichte gestellt werden, um andere Zahnerkrankungen auszuschließen.

Lassen sich Kreidezähne heilen?

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind einen Zahnschmelzdefekt hat, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Zahnarzt aufsuchen. Derzeit gibt es keine Heilung für Kreidezähne, doch eine frühzeitige Erkennung und zahnärztliche Behandlung kann helfen, das Risiko von Karies, Zahnverlust und Zahnextraktion zu minimieren. Idealerweise sollten Kinder kurz nach dem Durchbruch der ersten Milchzähne zum ersten Mal einen Zahnarzt aufsuchen. Danach wird ein halbjährlicher Besuch beim Zahnarzt empfohlen.

Diagnose Kreidezahn: Welche Behandlung kommt infrage?

Eine Behandlung eines Kreidezahns ist nicht immer einfach. Die Therapie richtet sich nach den Schweregrad der Hypomineralisation des Zahnschmelzes. Je nach Ausgangslage stehen verschiedenen Möglichkeiten zur Verfügung. Füllungen Hat die MIH oder MMH zu einer kleinen Karies geführt, sind nur geringe Anteile des Zahns abgebrochen und besteht nur eine geringe bis gar keine erhöhte Sensibilität des Zahnes, sind Füllungen das Mittel der Wahl, um diese Schäden zu beheben. Der Zustand der Füllungen und des betroffenen Zahns sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Kronen

Eine Kinderkrone aus Stahl oder Keramik kann verwendet werden, um den Zahn zu stabilisieren und zu helfen, die Zähne zu stärken und die Schmerzen bei erhöhter Empfindlichkeit zu reduzieren. Später im Erwachsenenalter kann die Krone mit guter Pflege und regelmäßigem Ersatz ein Leben lang im Mund verbleiben.

Schmerzlinderung

Wir Zahnärzte wissen, dass Kinder mit Hypomineralisation ein erhöhtes Schmerzempfinden haben, und tun unser Bestes, damit sie sich während ihres Besuchs bei uns wohlfühlen. Wir können die Zähne betäuben oder eine Lachgassedierung für Kinder anwenden, um sicherzustellen, dass sie den Zahnarztbesuch nicht mit Schmerzen in Verbindung bringen.

Fluoridbehandlungen

Dies kann dazu beitragen, die Zähne zu stärken und das Risiko von Karies zu verringern. Fluoridlack kann unbeschädigte Zähne versiegeln und so vor Schäden bewahren.

Spezielle Zahnpasta

Sie bietet Ihrem Kind eine zusätzliche Schutzschicht auf den Zähnen, da sie eine konzentrierte Dosis Kalzium und Phosphat enthält, um die Zähne zu stärken und die Empfindlichkeit zu verringern. Gerne empfehlen wir Ihnen ein geeignetes Produkt für Ihr Kind.

Einfühlsame Zahnmedizin in Berlin - auch für Kinder

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind einen Zahnschmelzdefekt hat, vereinbaren Sie einen Termin für eine Untersuchung bei einem Kinderzahnarzt. Bei Casa Dentalis Kids legen wir großen Wert auf die Aufklärung von Kindern und Eltern. Unsere Zahnärzte in Berlin Lichterfelde können helfen, Schmerzen und Empfindlichkeit zu lindern und einen umfassenden Behandlungsplan zu entwickeln, der eine optimale Zahngesundheit für die Zukunft gewährleistet.
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