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Loch im Zahn: erkennen, vorbeugen und heilen

Inhaltsverzeichnis
  1. Was versteht man unter Karies?
  2. Die Entstehung von Karies
  3. Wie schnell entstehen Löcher?
  4. Wie kann man Löchern vorbeugen?
  5. Wie kann man Karies rechtzeitig erkennen?
  6. Wie sieht eine Kariesbehandlung aus?
  7. Sekundäre Karies
  8. Karies bei Kindern
  9. Ist Karies ansteckend?
  10. Fazit

Was versteht man unter Karies?

Die meisten kennen Karies als ein Loch im Zahn. Diese Beschreibung ist zwar zutreffend, aber nicht wirklich präzise. Genauer gesagt versteht man unter Karies die Zerstörung des Zahnhartgewebes, Zahnschmelzes und Dentins. Dentin (Zahnbein) stellt den Großteil des eigentlichen Zahnes dar und ist die Schicht unter dem Zahnschmelz. was-ist-karies Bakterien, die sich im Plaque (Zahnbelag) ansammeln, ernähren sich von Zucker, den sie dann in Form von Säuren wieder ausscheiden. Diese greifen wiederum das Zahnhartgewebe, den Zahnschmelz und das Dentin an und zerstören es. Häufig sind vor allem die Backenzähne von Löchern betroffen. Kein Wunder. Sie sind bei der Zahnpflege am schwersten zu erreichen und nur schlecht sichtbar. Sie werden deshalb oft vernachlässigt und sind besonders gefährdet.  

Die Entstehung von Karies

Die Plaque oder auch Biofilm genannt, setzt sich aus verschiedenen Bakterien, Nahrungsresten und Speichel zusammen, welche sich zu Gruppen zusammenschließen und eine klebrige Substanz bilden. Diese legt sich dann auf den Zähnen ab. plaque Die im Plaque enthaltenen Bakterien ernähren sich von Kohlenhydraten aus unserer Nahrung, vornehmlich Zucker. Sie wandeln diesen um und scheiden ihn in Form von Säuren wieder aus. Diese greifen wiederum den Zahnschmelz an, sodass er porös wird und schädliche Mikroorganismen in den Zahn eindringen können und ihn dann von innen heraus zerstören. Der Speichel enthält Mineralstoffe, die den Zahnschmelz ständig remineralisieren. Dieser Regenerationsprozess kann aber nicht stattfinden, wenn er durch die häufige Aufnahme von zuckerhaltiger Nahrung und Getränken unterbrochen wird. Diese liefern den Bakterien ständig Nachschub, sodass das natürliche Gleichgewicht gestört ist. Folglich entstehen Löcher in den Zähnen.  

Wie schnell entstehen Löcher?

Das hängt ganz von den Nahrungsgewohnheiten eines jeden einzelnen ab. Der Zuckergehalt der Nahrung, sowie die Bakterien im Mund und wie lang die Zähne der Säure ausgesetzt sind, beeinflussen die Entstehung von Karies ebenfalls. Auch die Beschaffenheit der Zähne hat einen Einfluss darauf. Vertiefungen und Spalten sind ideale Ablagestellen für Plaque, an denen dann unbemerkt Löcher entstehen können. Diese Stellen sind kaum mit der Zahnbürste und selbst mit Zahnseide nur mühsam zu erreichen.  

Wie kann man Löchern vorbeugen?

Glücklicherweise sind Sie der Karies nicht einfach schutzlos ausgeliefert. Sie können aktiv etwas gegen Sie vornehmen. Wie diese Maßnahmen aussehen, erläutern wir Ihnen in diesem Kapitel.

Die richtige Zahnpflege

Idealerweise sollten Sie Ihre Zähne zweimal am Tag für 2 Minuten putzen. Am besten tun Sie dies nach dem Aufstehen bzw. bevor Sie sich schlafen legen. Versuchen Sie es aber zu vermeiden sich direkt nach dem Essen die Zähne zu putzen, da sich dies schädlich auswirken kann. Zur richtigen Zahnpflege gehört auch, dass Sie Zahnseide benutzen. Die Zahnseide erreicht Stellen, an die Sie mit der Zahnbürste allein nicht herankommen würden. Zum Beispiel die Zahnzwischenräume. Nutzen Sie außerdem eine fluoridhaltige Zahnpasta und eine antibakterielle Mundspülung.

Die richtige Ernährung

Wie wir bereits festgestellt haben, ist Zucker die größte Gefahr für die Gesundheit Ihrer Zähne. Sie sollten also möglichst weitgehend zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke wie z.B. Schokolade, Gummibärchen, Cola und Energy-Drinks vermeiden. Auch säurehaltige Getränke wie Rotwein oder Säfte wirken sich schädlich auf Ihre Zähne aus. Niemand verlangt, dass Sie gänzlich auf diese Sachen verzichten sollen, aber Sie sollten Sie in Maßen genießen. Trinken Sie ungesüßten Tee und viel Wasser. Diese regen den Speichelfluss an und unterstützen, wie schon beschrieben, die Remineralisierung des Zahnschmelzes.

Rauchen schadet Ihren Zähnen

Das Rauchen von Zigaretten oder anderen Tabakwaren verfärbt die Zähne nicht nur unangenehm gelb, sondern schadet auch der Zahngesundheit. Das Nikotin hemmt die Speichelproduktion und erschwert somit die natürliche Remineralisierung des Zahnschmelzes.

Der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt

Regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt, sowie die halbjährliche Prophylaxe sind unerlässlich, um die Gesundheit Ihrer Zähne langfristig zu gewährleisten. Wie schon erwähnt, bildet sich Karies besonders gerne in engen Zwischenräumen und ist für Sie selbst deshalb meist nur schwer zu erkennen. Ihr Zahnarzt weiß am besten, ob und inwiefern ein Kariesrisiko besteht und kann dementsprechende Maßnahmen einleiten.  

Wie kann man Karies rechtzeitig erkennen?

Karies taucht nicht einfach plötzlich auf, sondern baut sich über verschiedene Stadien hinweg auf. Oftmals wird sie aber viel zu spät erkannt, da die Löcher sich vor allem an schwer zugänglichen und schlecht erkennbaren Stellen bilden. In diesem Abschnitt erläutern wir Ihnen deshalb die verschiedenen Stadien der Karies und die Symptome an denen Sie sie erkennen können.

1. Stadium: Karies im Anfangsstadium (Initialkaries)

initialkariesDas Anfangsstadium der Karies verläuft in der Regel schmerzfrei. Es wird durch die Entmineralisierung des Zahnschmelzes gekennzeichnet, die aufgrund der Säureausscheidungen der Bakterien im Plaque stattfindet. Diese macht die Zähne empfindlicher gegenüber Kälte und Wärme, sowie gegenüber Süßem und Saurem. Als Folge des angegriffenen Zahnschmelzes bilden sich auch helle, in einigen Fällen schon durchsichtige, kleine Flecken auf den Zähnen. Symptome: Kälte- und Wärmeempfindlichkeit, sowie eine erhöhte Sensibilität gegenüber süßen und sauren Speisen. Helle bzw. durchsichtige Flecken auf den Zähnen. Tipp: Die Flecken sind meist nur schwierig zu erkennen, selbst für den Zahnarzt. Falls Sie also eine erhöhte Empfindlichkeit der Zähne gegenüber Kälte, Wärme etc. bemerken, teilen Sie diese Ihrem Zahnarzt mit. Er wird eine Röntgenaufnahme Ihres Gebisses anfertigen, da diese die zuverlässigste Methode ist, um Löchern in den Zähnen vorzubeugen.

2. Stadium: Kariesbefall des Zahnbeins (Dentinkaries)

dentinkariesSobald der Zahnschmelz weit genug zerstört ist, kann das Zahnbein (Dentin) angegriffen werden. Das Zahnbein macht den Großteil des eigentlichen Zahnes aus. Ist dieses nun von Karies befallen, werden Sie deutliche Zahnschmerzen verspüren. Symptome: Die zerstörten Stellen des Zahnschmelzes werden sich mittlerweile bräunlich gefärbt haben. Zudem sind meist schon Löcher in den Zähnen erkennbar. Sie werden deutliche Zahnschmerzen verspüren.

3. Stadium: Tiefer Zahnkaries

tiefer-zahnkariesDie Karies wird sich weiter und weiter in den Zahn fressen. Nach dem Zahnbein befällt sie deshalb meist das Zahnmark (Pulpa) in dem sich auch Blutgefäße und Nervenbahnen des Zahnes befinden. Ist das Zahnmark entzündet, so macht es sich durch sehr starke Zahnschmerzen bemerkbar und kann häufig nur noch durch eine Wurzelbehandlung behandelt werden. Symptome: Starke Zahnschmerzen in Kombination mit deutlich sichtbaren Löchern und einem fauligen Atem (bedingt durch die Entzündung des Zahnmarks) sind eindeutige Symptome.

4. Stadium: Entzündetes Gewebe (Abszess)

abszessWenn bis zu diesem Stadium immer noch nichts unternommen wurde, kann die Karies nach dem Zahn auch das umliegende Gewebe angreifen. Bänder, Knochen und Zahnfleisch sind in diesem Fall in Gefahr. Es kann sich ein Zahnabzess bilden, der unglaublich schmerzhaft ist und im schlimmsten Fall zum Verlust des Zahnes führen kann. Symptome: Extreme Zahnschmerzen, sowie Schwellungen um den entzündeten Zahn herum, bis hin zum Zahnverlust.    

Wie sieht eine Kariesbehandlung aus?

Die Fluoridierung

Die Fluoridierung der Zähne stellt eine sehr wirksame Maßnahme dar, um Löchern vorzubeugen. Schon im Kindesalter wird sie präventiv vorgenommen. Die regelmäßige und gründliche Zahnreinigung mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und Zahnseide reicht oftmals schon aus. Befindet sich die Karies schon im Anfangsstadium, so wird Ihr Zahnarzt eine Versiegelung der Zahnoberflächen mit einem fluoridhaltigen Gel oder Lack vornehmen. Diese Maßnahme dient dazu den Zahn mit den nötigen Mineralstoffen zu versorgen, die er für die Regeneration des Zahnschmelzes benötigt.

Die Zahnversiegelung

Die Versiegelung wird in Form einer feinen Schicht Kunstlack vom Zahnarzt auf den Zahn aufgetragen. versiegelung Sie gleicht Unebenheiten im Zahn aus und glättet Rillen in der Zahnoberfläche. Dies bietet der Karies weniger Angriffsflächen auf dem Zahn. Eine Versiegelung verhindert zwar nicht das Ausbreiten der Karies, kann aber dazu beitragen den Zahn langfristig gesund zu halten, da sie als Schutzschicht für den Zahnschmelz fungiert.

Die chemomechanische Entfernung

Diese wird nötig, sobald das erste Stadium überschritten wurde und die Karies das Zahnbein befallen hat. Hierbei wird die Schmelzschicht aufgebohrt, um die Karies am Zahnbein zugänglich zu machen. Das befallene Gewebe wird dann mit einem chemischen Mittel angelöst und anschließend mit einem Handwerkzeug abgetragen. Kein Grund zur Sorge: dieser Prozess ist trotz des Bohrens in der Regel schmerzfrei, sodass die Patienten auf eine örtliche Narkose verzichten können.

Die Füllung

Bei der Füllung (umgangssprachlich auch Plombe genannt) muss der Zahn mit einem Bohrer vorbehandelt werden, um das mit Karies befallene Gewebe zu entfernen. Dabei wird so wenig natürliche Zahnsubstanz wie möglich abgetragen. zahnfüllung Anschließend können Sie zwischen verschiedenen Füllungsmaterialien oder alternativ zwischen verschiedenen Inlays wählen. Diese bestehen meistens aus Gold oder Keramik.

Zahnkronen

Solang die Wurzel des Zahnes intakt ist, die Zahnkrone aber stark angegriffen oder zerstört wurde, kann Ihr Zahnarzt Ihnen eine Krone einsetzen. Sie schützt den restlichen Zahn und ermöglicht es Ihnen wieder ohne Einschränkungen zu kauen. zahnkrone Zunächst wird ein Abdruck genommen und anschließend der Restzahn angeschliffen, um eine perfekt sitzende Krone aus Kunststoff, Keramik oder Metall anzufertigen. Man unterscheidet dabei zwischen Vollkronen, die den Zahn komplett abdecken und Teilkronen, die den Zahn nur zum Teil verdecken.

Die Laserbehandlung

Die Behandlung mit einem Laser hat den großen Vorteil, dass sie gänzlich ohne bohren auskommt und bietet sich daher besonders für Angstpatienten an. Der Nachteil dieser Behandlungsmethode ist jedoch, dass sie nur in bestimmten Fällen möglich ist und nicht jede Praxis über einen Laser verfügt. Nichtsdestotrotz ist die Behandlung mit dem Laser nahezu schmerzfrei. Die von Karies befallenen Stellen werden zielgenau entfernt und das gesunde Gewebe nicht verletzt. Von Fall zu Fall kann noch eine mechanische Behandlung in Form einer Spülung oder Desinfektion mit einer Lösung nötig werden. Tipp Auch nach einer zahnärztlichen Behandlung können noch Infektionen auftreten. Wenn sich Bakterien beispielsweise unter der Füllung sammeln, kann sich die Karies erneut verbreiten und erneut Schmerzen verursachen. In diesem Fall dürfen Sie nicht zögern und sollten umgehend Ihren Zahnarzt kontaktieren. Mehr zur sekundären Karies finden Sie im folgenden Kapitel.

Sekundäre Karies

Sekundäre Karies beschreibt den Fall einer erneuten Karieserkrankung eines bereits behandelten Zahnes. Diese entsteht meistens an Rändern von Zahnkronen, Füllungen oder Inlays und zum eigentlichen Zahn. Durch einen Spalt können Bakterien dann problemlos eindringen und eine erneute Karieserkrankung hervorrufen. Eine mangelhafte Mundhygiene, sowie nicht ausreichend behandelte Füllungsränder durch den Zahnarzt können der Grund hierfür sein.

Karies unter der Füllung

Diese Form der Sekundärkaries ist mit dem bloßen Auge nicht festzustellen. Wenn sich Bakterien unter der Füllung ansammeln, richten sie dort ungesehen ihren Schaden an und sind vor jeglichen hygienischen Maßnahmen geschützt. In einigen Fällen machen sie sich durch einen bläulichen Schimmer am Füllungsrand bemerkbar, doch nur eine Röntgenaufnahme schafft hier Gewissheit.

Karies unter einer Krone

Ähnlich wie bei der Karies unter der Füllung, ist der Kariesbefall an den Kronenrändern nicht mit dem bloßen Auge feststellbar. Die Kronenränder liegen nämlich meist an der Grenze oder unterhalb des Zahnfleisches und können deshalb nur durch abtasten oder Röntgenbilder erkannt werden. Liegt der Kariesbefall unter der Krone selbst, so ist er auch auf einem Röntgenbild nur schwer zu erkennen.

Karies bei Kindern

Auch Kinderzähne können von Karies betroffen sein. Im Prinzip ist dies schon ab dem ersten Milchzahn möglich. Hauptgrund für die kindliche Karies ist Zucker. Karies bei Kindern Experten warnen davor zuckerhaltige Getränke mit dem Fläschchen zu reichen, da diese vor allem die Schneidezähne angreifen. Jedes 10. Kind bis 3 Jahre sei demnach schon von der sogenannten “Nuckelflaschenkaries” betroffen. Wird sie nicht erkannt und behandelt, kann sie für das Kind lebensgefährliche Zustände in Form von Fieber und Abszessen hervorrufen. Um diesen Fällen vorzubeugen empfiehlt es sich die ersten Zähnchen zweimal täglich mit einem Wattestäbchen oder einem feuchten Tuch abzuwischen. Ab dem 6. Monat dann mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Kindern sollte früh beigebracht werden aus einem Glas zu trinken, sodass sie sich nicht an das Nuckeln gewöhnen. Außerdem sollten Sie ab den ersten Zähnchen einen Kinderzahnarzt aufsuchen, da der Grundstein für gesunde Zähne bereits im Kindesalter gelegt wird.  

Ist Karies ansteckend?

Die Antwort lautet ja, Karies kann tatsächlich ansteckend sein. Vor allem beim Übergang von Milchzähnen zu bleibenden Zähnen besteht ein Ansteckungsrisiko. Auch von der Mutter auf das Kind können Kariesbakterien übertragen werden z.B. beim Ablecken des Schnullers. Beim Küssen von Kleinkindern und Erwachsenen besteht jedoch kaum Ansteckungsgefahr. Die wenigen Bakterien die dabei übertragen werden können bei regelmäßiger Zahnpflege keinen Schaden anrichten.  

Fazit

Jeder kann von Karies betroffen sein. Die Gründe für eine Erkrankung sind vielfältig, können aber meistens auf eine zuckerhaltige Ernährung und eine mangelhafte Mundhygiene zurückgeführt werden. Die Folgen einer Karieserkrankung können im schlimmsten Fall zum Verlust eines oder mehrerer Zähne führen. Sie tritt aber nie plötzlich auf, sondern macht sich in mehreren Stadien bemerkbar. Seien Sie also aufmerksam und ignorieren Sie nicht die HInweise die Ihr Körper Ihnen zu geben versucht. Karies kann zwar behandelt werden, doch ist es doch am schönsten wenn diese Behandlung gar nicht erst notwendig wird.
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